Schnuppertag beim RSV Gau-Algesheim

Gleichgewichtssinn, Kraft und Koordination stehen sowohl beim Kunstradfahren als auch beim Radball im Vordergrund. Beim Schnuppertag des RSV Gau-Algesheim dürfen die kleinen Teilnehmer sich gleich selbst am Sportgerät ausprobieren. Foto: Thomas Schmidt
© Thomas Schmidt

Beim Schnuppertag des RSV Gau-Algesheim können sich Radsportfans ausprobieren. Die Abteilungen Kunstradfahren und Radball freuen sich über Nachwuchs.

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GAU-ALGESHEIM. Bei den Könnern sieht es geradezu spielerisch aus. Doch sowohl Kunstradfahren als auch Radball will gelernt sein. Es braucht Gleichgewichtssinn, Kraft und Koordination, um das Sportgerät zu beherrschen. Die ersten Schritte konnten Besucher beim Schnuppertag des RSV Gau-Algesheim machen. Drei Stunden lang bot der Verein in seiner Radsporthalle die Möglichkeit, nicht nur die Könner zu bewundern, sondern auch selbst aufs Ein- oder Zweirad zu steigen.

Angeleitet vom Trainer-Team des RSV zeigten etliche Mädchen und Jungen, dass durchaus Talent in ihnen steckt. Es wurden hier und dort sogar kleine Kunststücke ausprobiert. Das Erfreulichste für den Verein indes war die Resonanz auf den Schnuppertag, der sehr gut angenommen wurde. „Wir sind total begeistert“, stellte RSV-Vorsitzende Christiane Schön angesichts des großen Interesses fest. Die Christian-Erbach-Realschule plus sei sogar mit ihrer gesamten Sportklasse vertreten. Mit so viel Resonanz habe man nicht gerechnet.

Der Schnuppertag beim RSV fand übrigens nicht zum ersten Mal statt, wie Sportausschussvorsitzende Andrea Böer erklärte. Er wird in unregelmäßigen Abständen angeboten, wenn in den Gruppen Platz für neue Mitglieder ist. Weil in den letzten Jahren einige Sportler ausgeschieden sind, streckt der Verein gerade wieder verstärkt die Fühler aus. „Wir haben wieder Luft, um Sportler aufzunehmen“, sagte Andrea Böer. Hauptzielgruppe des Schnuppertages seien Kinder und Jugendliche. Voraussetzung ist, dass man sicher Fahrrad fahren kann. Ansonsten aber könne man nicht früh genug anfangen, betont Andrea Böer. Das gilt fürs Kunstrad- oder Einradfahren ganz genauso wie für Radball, der in Zweier-Teams gespielt wird. Worauf es bei dieser Sportart ankommt, erläuterte Moderator Matthias Schön bei einer Demonstration der Nachwuchsteams. „Man muss das Vorderrad sehr schnell drehen und explosiv sein“, erläuterte Schön, wie ein gefährlicher Torschuss gelingt. Auf bis zu 80 Stundenkilometer könne der Ball dabei beschleunigt werden.

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Vielleicht hat ja der eine oder die andere beim Schnuppertag die richtige Sportart für sich entdeckt. Um die nötige Ausrüstung müssen sich Neuzugänge jedenfalls keine Gedanken machen. Die Spezialfahrräder, die pro Stück um die 2000 Euro kosten, werden vom Verein gestellt, sodass im Grunde jeder diesen Sport betreiben kann.

Zurzeit hat der Gau-Algesheimer Radsportverein rund 320 Mitglieder. Luft nach oben, wie Christian Schön meint. „Wir wären gerne mehr“, sagt die Vorsitzende. Denn nur mit neuen Mitgliedern und jungen Talenten kann der Verein seine Erfolgsgeschichte fortschreiben. Dabei muss es nicht immer ein Weltmeistertitel sein, wie jener, den RSV-Aushängeschild Lisa Hattemer vor drei Jahren im Einer-Kunstradfahren nach Gau-Algesheim holte. Auch andere Sportler des Vereins sind überaus erfolgreich. Die Radballer spielen in der Oberliga vorne mit, ein Radball-Nachwuchsteam schaffte es gerade bei der Deutschen Meisterschaft ins Viertelfinale, Kunstradfahrerin Katrin Böer wurde Rheinland-Pfalz-Meisterin im Nachwuchsbereich und das Einrad-Vierer-Team belegte bei den Deutschen Meisterschaften im Juni den vierten Platz.