Kunstrad: Gau-Algesheimerin Lisa Hattemer verpasst...

Lisa Hattemer muss in der WM-Qualifikation konzentriert bleiben.Foto: O. Stoll  Foto: O. Stoll
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Einen frühen Feierabend wollte Lisa Hattemer diesmal eigentlich vermeiden. Doch wie schon zum Auftakt der Serie zwei Wochen zuvor war die Kunstrad-Fahrerin des RSV...

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ÖHRINGEN. Einen frühen Feierabend wollte Lisa Hattemer diesmal eigentlich vermeiden. Doch wie schon zum Auftakt der Serie zwei Wochen zuvor war die Kunstrad-Fahrerin des RSV Gau-Algesheim nur noch Zuschauerin, als die Einer-Fahrerinnen beim German Masters das Finale um den Tagessieg ausfuhren. So weit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht lautet: Lisa Hattemer liegt auch nach dem zweiten Teil der nationalen Qualifikation voll auf WM-Kurs. Mehr noch: Sie führt die Wertung sogar an – je nach Berechnung hauchdünn oder mit einem etwas größeren Vorsprung. Denn nach 174,80 Punkten und dem vierten Platz in der Vorrunde des Zweiten German Masters in Öhringen fuhr Hattemer in der Zwischenrunde am Samstag starke 183,88 Zähler. Und damit den drittbesten Wert aller Starterinnen bei der Abendveranstaltung.

Zufrieden war die Gau-Algesheimerin mit dem Verlauf des Samstags insgesamt aber nicht. „Ich hätte gerne bessere Ergebnisse gehabt“, sagte sie. Im Vorkampf kostete sie ein verkorkster Drehsprung Zähler – oder wie es Hattemer ausdrückte: „Den habe ich verhauen. Und das schlägt natürlich von den Punkten her rein.“ In der Abendveranstaltung stürzte sie dann beim Maute-Sprung, der Königsdisziplin der Kunstradfahrer. 9,3 Punkte kostete sie dies.

Und doch ist die Weltmeisterin bisher die konstantente der vielen hochklassigen Fahrerinnen bei der Serie. In den vier für die WM-Qualifikation relevanten Durchgängen hat Hattemer 717,20 Punkte gesammelt. Damit hat sie fast elf Punkte Vorsprung auf den dritten Platz, der nicht mehr zur WM-Teilnahme reichen würde. Da es aber bei den am Ende sieben Durchgängen der Qualifikation zwei Streichergebnisse geben wird, rechnet die Gau-Algesheimerin nur mit den zwei Ergebnissen, die für jede Fahrerin sicher in die Wertung einfließen. Und da liegt sie nur knapp sieben Punkte vor der Drittplatzierten Viola Brand vom RSV Unterweissach. „Es sind nach wie vor fünf Fahrerinnen im Rennen“, betonte Hattemer.

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Bugner-Brüder haben Qualifikation fast sicher

Ihr WM-Ticket nahezu sicher haben die rheinhessischen Weltmeister-Duos. André und Benedikt Bugner vom RSV Klein-Winternheim reagierten auf die starken Vorstellungen ihrer Hauptkonkurrenten Serafin Schefold/Max Hanselmann aus Öhringen bei deren Heimspiel (146,76/154,70) mit noch besseren Leistungen. Mit 157,03 und 166,33 Punkten bleiben sie in der Hauptsaison ungeschlagen und können nur noch die WM verpassen, wenn sie zu den weiteren Qualifikationsdurchgängen nicht mehr antreten und sich die weiteren Duos enorm steigern.

Noch mehr gilt dies für Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen. Die Titelverteidigerinnen im Frauen-Zweier fuhren in ihrem Final-Durchgang nicht nur persönliche Bestleistung, sondern auch Weltbestleistung, die nur deshalb nicht als Weltrekord anerkannt wird, weil das Kampfgericht nicht international besetzt war. Als auf der Anzeigetafel 165,41 Punkte als Endergebnis aufleuchteten, „waren wir richtig glücklich“, wie Nadja Thürmer berichtete. Mit ihrer Schwester hatte sie einen nahezu perfekten Lauf hingelegt, nachdem sie im Vorkampf noch einen Sturz erleiden mussten. Aber auch da erfuhren sie 157,22 Punkte und damit fast 30 Zähler mehr als alle Konkurrenten.

Zu den ersten Gratulantinnen nach dem Finale gehörte Lisa Hattemer, die mit den Thürmer-Schwestern eng befreundet ist. „Das ist ein sehr starkes Ergebnis und das freut mich riesig für Julia und Nadja“, sagte die Gau-Algesheimerin, die hofft in zwei Wochen in Sachen WM-Qualifikation nachzuziehen. Dann geht es mit dem dritten German Masters weiter. Und dann möchte Lisa Hattemer auch im Finale dabeisein.