Kunstrad: Wenn bei Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen...

Nadja und Julia Thürmer (von links, hier beim ersten German Masters) sind in Top-Form.Foto: O. Stol  Foto: O. Stol
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Der Wettkampftag begann früh mit dem Vorkampf für Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen. Und er endete für die Kunstrad-Weltmeisterinnen mit grenzenlosem Jubel. „Wir...

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ÖHRINGEN. Der Wettkampftag begann früh mit dem Vorkampf für Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen. Und er endete für die Kunstrad-Weltmeisterinnen mit grenzenlosem Jubel. „Wir waren richtig glücklich“, sagt Nadja Thürmer über das Finale der Zweiten German Masters in Öhringen. Dort fuhren sie mit 165,41 Punkten eine Weltbestleistung, die nur deshalb kein Weltrekord ist, weil das Kampfgericht diesmal nicht international besetzt war. Und dort lösten sie praktisch auch das Ticket für die Weltmeisterschaft im österreichischen Dornbirn. Bleiben sie gesund, werden sie dort im Frauen-Zweier ebenso zur Titelverteidigung antreten dürfen wie André und Benedikt Bugner vom RSV Klein-Winternheim im Zweier offen. Einer-Weltmeisterin Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim muss hingegen um ihren WM-Start bangen.

Die rheinhessischen Spitzen-Duos präsentierten sich beim zweiten Teil der Qualifikation in Top-Form. Bugner/Bugner glänzten schon im Vorkampf trotz eines Sturzes bei der Lenkerdrehung mit 157,03 Punkten und blieben später mit 166,33 Zählern nur knapp unter ihrer Bestleistung. „Das Finale lief sehr gut“, freute sich Benedikt Bugner. In beiden Durchgängen konterten sie auch die hohen Punktzahlen, die die Öhringer Serafin Schefold/Max Hanselmann jeweils bei ihrem Heimspiel vorgelegt hatten. Dass die Bugners den Lokalmatadoren den Sieg damit verbauten, nahmen die Zuschauer in der Halle fair hin. „Im Hallenradsport gibt es keine Rivalität“, betonte Benedikt Bugner.

In einer anderen Liga als alle Konkurrentinnen fahren derweil Julia und Nadja Thürmer. Die Schwestern kamen im Vorkampf am Vormittag nach einem kleinen Sturz auf 157,22 Zähler. Im Finale zeigten sie dann uneingeschränkt ihr Können, weshalb Nadja Thürmer auf die Frage, ob das ein Lauf war, in dem alles gepasst hat: „Auf alle Fälle!“ Zwar sagte sie: „Jetzt brauchen wir noch ein Ergebnis für die WM-Qualifikation.“ Doch wäre es eine der größten Sensationen der Sportgeschichte, wenn sie noch auf den dritten Platz der Wertung zurückfallen und somit bei der WM zuschauen müssten.

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Harte Konkurrenz für Lisa Hattemer

Lob verteilte auch Marcus Klein. Der Vorsitzende des Radsport-Verbandes Rheinhessen bewertete die Leistungen der Duos als „überragend“, sieht aber auch „eine schwierige Situation für Lisa. Aber sie weiß auch, worum es jetzt geht.“. Denn Hattemer hatte wie schon beim ersten German Masters das Finale durch einen schwächeren Vorkampf (174,80) verpasst, dann aber einen so hohen Wert rausgefahren (183,88), dass sie die WM-Gesamtwertung hauchdünn anführt. „Wir sind zu fünft im Rennen um die zwei Tickets“, sagt Hattemer, die bei aller Konzentration aber auch die Kür von Julia und Nadja Thürmer verfolgte: „Das ist ein starkes Ergebnis und freut mich riesig für die beiden.“ In zwei Wochen kann sie beim dritten und letzten German Mastes nachlegen.