Letzte Übung wird teuer

Auch mit etwas zeitlichem Abstand hat sich am Gefühlszustand bei Lisa Hattemer wenig geändert. Die Weltmeisterin im Einer-Kunstradfahren vom RSV Gau-Algesheim war beim...

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GUTACH. Auch mit etwas zeitlichem Abstand hat sich am Gefühlszustand bei Lisa Hattemer wenig geändert. Die Weltmeisterin im Einer-Kunstradfahren vom RSV Gau-Algesheim war beim dritten German Masters im Gutach angetreten, um dem WM-Ticket ein gutes Stück näher zu kommen. Doch stattdessen hat sich die 25-Jährige ein Stück weit davon entfernt. „Ich bin ziemlich enttäuscht“, sagte Hattemer nach dem Abrutschen in der Qualifikation auf Platz drei. Dabei hatte sie im Schwarzwald trotz missglücktem Maute-Sprung in der Vorrunde mit 181,06 Punkten ein „passables Ergebnis“ erzielt und sich für die Finalrunde qualifiziert.

Doch dort ereilte die Gau-Algesheimerin bei der letzten Übung das Malheur. Sie patzte bei der Standsteiger-Drehung und büsste 8,5 Zähler ein, so dass unter dem Strich 177,52 Punkte übrig blieben und sie die Führung in der WM-Qualifikation an Milena Slupina abgegeben musste. Damit nicht genug, schließlich zog auch noch Viola Brand an ihr vorbei, besitzt jetzt einen Vorsprung von 2,5 Zählern. Und genau diese Punktzahl muss Lisa Hattemer beim letzten Qualifikations-Wettbewerb aufholen. Der wird im Rahmen der deutschen Meisterschaften in knapp zwei Wochen in Hamburg ausgefahren. „Es ist noch nichts verloren, aber es wird sehr schwer“, wartet auf die Weltmeisterin eine Zitterpartie. Im Training will Lisa Hattemer entscheiden, ob sie beim Showdown ums WM-Ticket den höchsten Schwierigkeitsgrad wählt oder eine Sicherheitsvariante. Wie auch immer, die 25-Jährige wird vermutlich deutlich über 180 Punkte fahren müssen, um ihren WM-Titel verteidigen zu können. „Wir hoffen, dass sie es schafft und drücken alle Daumen“, macht Nadja Thürmer vom RV Finthen ihrer Kollegin Mut.

Die hatte mit ihrer Schwester Julia Gründe zum Feiern. 162,55 Punkte im Vorkampf und 157,50 Zähler im Finale bedeuteten den klaren Tagessieg, den Gesamtsieg der Serie und das WM-Ticket. Einzig mit der Lenkerstanddrehung haderten die Schwestern: „Ansonsten lief es echt gut“, sagte Nadja Thürmer, die sich darüber freute, dass sie die German Masters mit einem Schnitt von über 160 Punkten pro Kür abschlossen: „Da haben wir uns im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Es hat sich gelohnt, dass wir unsere Kür umgestellt haben.“

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Auch André und Benedikt Bugener hielten sich schadlos: Am Ende lagen die Klein-Winternheimer mit 164,90 Punkten wieder einmal vor allen Kontrahenten. Tagessieg, Gesamtsieg der German-Masters-Serie und gleichzeitig die Qualifikation zur Weltmeisterschaft vom 24. bis 26. November im österreichischen Dornbirn – für André Bugner war es der perfekte Start in den 23. Geburtstag, der in der Nacht nach dem Wettkampf begann. „Wir sind rundum zufrieden mit den German Masters“, sagte André Bugner.