Lisa Hattemer geht’s positiv an

Showdown in Hamburg. In der Sporthalle Süderelbe steigen an diesem Freitag und Samstag nicht nur die deutschen Kunstrad-Meisterschaften, sondern auch der letzte von insgesamt...

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RHEINHESSEN. Showdown in Hamburg. In der Sporthalle Süderelbe steigen an diesem Freitag und Samstag nicht nur die deutschen Kunstrad-Meisterschaften, sondern auch der letzte von insgesamt sieben Qualifikations-Wettkämpfen für die WM im österreichischen Dornbirn. Für Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim geht es dabei um alles. Oder besser gesagt um etwa 2,5 Punkte, die die 25-Jährige auf die im Quali-Ranking vor ihr stehende Viola Brand aufholen muss. „Ich werde positiv an die Sache rangehen“, macht sich die amtierende Einer-Weltmeisterin Mut: „Im Vertrauen darauf, was ich kann. Ich will zur WM.“

Damit das sicher klappt, müsste die Studentin wohl eine Punktzahl nahe an ihrem eigenen Weltrekord ausfahren, also so 185 bis 187 Zähler. Ambitioniert, aber für Lisa Hattemer keineswegs unmöglich. Ihren Weltrekord ist sie übrigens ohne den schwierigen Maute-Sprung gefahren, den sie in dieser Saison eigentlich in ihre Übung einbauen wollte. Doch für den entscheidenden Wettkampf in der Hansestadt wählt Lisa Hattemer die Sicherheitsvarianten ohne Maute-Sprung.

Übrigens ist es bei der Leistungsdichte im Frauen-Einer locker drin, dass man die WM-Qualifikation verpasst, aber trotzdem Deutsche Meisterin wird. Davon könnte Lisa Hattemer ein Liedchen singen. Bei der DM 2014 hatte die Gau-Algesheimerin die WM um 0,37 Punkte verpasst, holte sich später aber den nationalen Titel. Diesmal hätte sie sicher nichts dagegen, wenn am Samstag das Pendel in die andere Richtung ausschlägt.

Bisher schwierigste Meisterschaft für Bugners

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Für André und Benedikt Bugner vom RSV Klein-Winternheim wäre derweil schon die Silbermedaille am Samstag eine Enttäuschung. Die bei deutschen Meisterschaften ungeschlagenen Weltmeister im Zweier offen fahren in dieser Saison konstant in Bestform – und müssen dennoch so sehr um den Sieg bangen wie nie zuvor in ihrer Elite-Zeit. Denn mit Serafin Schefold und Max Hanselmann präsentiert sich in diesem Jahr erstmals ein Duo nahezu auf Augenhöhe mit den Bugners, die bisher aber in allen Wettbewerben vor den Kontrahenten vom RV Öhringen lagen. „Wir sind gut vorbereitet“, strahlt André Bugner deshalb Selbstvertrauen aus.

Noch mehr davon bringen Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen auf die Fahrfläche. Im Frauen-Zweier sind die zweimaligen Weltmeisterinnen haushohe Favoriten, weil sie bisher die beste Hauptsaison ihrer Karriere fahren und der Konkurrenz vom Können her weit enteilt sind. „Wir freuen uns sehr auf die DM“, sagt Julia Thürmer.

Unterdessen schließt sich in Hamburg der Comeback-Kreis für Katrin Schultheis und Sandra Sprinkmeier. Dann sind die Rekord-Weltmeisterinnen im Zweier der Frauen auch bei deutschen Meisterschaften zurück auf der Fahrfläche – drei Jahre, nachdem sie zum vierten und letzten Mal in ihrer herausragenden Karriere den nationalen Meistertitel gewonnen hatten. Inzwischen startet das Duo des RV Ebersheim mit Julia Sprinkmeier und Sandra Bücher im Frauen-Vierer.

„Den Zweier haben wir ernsthafter betrieben und sind mit anderen Erwartungshaltungen zu den deutschen Meisterschaften gefahren“, sagt Sandra Sprinkmeier. Dennoch freut sie sich mächtig, bei der DM einmal wieder dabei zu sein. Und ein Ziel hat sich das Quartett auch gesetzt: „Unter die ersten Fünf würden wir gerne kommen“, sagt Sandra Sprinkmeier.