Bugners, Thürmers und Lisa Hattemer überzeugen beim...

Die Gau-Algesheimerin Lisa Hattemer fuhr vor dem Heimpublikum außer Konkurrenz. Für sie ist die Saison nun beendet.Foto: Th. Schmidt  Foto: Th. Schmidt
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Das wichtigste Ziel hatten die Weltmeister-Duos Julia und Nadja Thürmer sowie André und Benedikt Bugner während des Drei-Nationen-Cups in Gau-Algesheim erreicht: Sie sind...

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GAU-ALGESHEIM. Weltrekorde fielen in Gau-Algesheim nicht. Das war aber auch so ziemlich das Einzige, was den rund 400 Zuschauern beim Drei-Nationen-Cup zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Schloss-Ardeck-Sporthalle nicht geboten wurde. Dafür bekamen sie für ihr Eintrittsgeld hochklassige Kunstrad- und Radball-Wettkämpfe geboten. Zwei Wochen vor der WM im österreichischen Dornbirn präsentierten sich auch die beiden rheinhessischen Kunstrad-Weltmeister-Duos Julia und Nadja Thürmer (RV Finthen) und André und Benedikt Bugner (RSV Klein-Winternheim) vor heimischer Kulisse – und überzeugten.

Dass die Deutschen die Gesamtwertung gewinnen würden, hatte sich schon nach der Nachmittagssession der zweiten Garden abgezeichnet. Wichtiger war aus rheinhessischer Sicht, wie die beiden Duos im Regenbogen-Trikot vor der WM in Form sind. Den Anfang machten die Bugners: Fünf Minuten konzentrierte Stille während der Kür der Klein-Winternheimer mit dem Ausgangswert 168,00. Schon beim Wechsel von zwei Rädern auf ein Rad zur Hälfte zeichnete sich ab, dass es keine Weltrekord-Fahrt werden würde. Eine herausragende wurde es auch nicht, wohl aber eine gute: mit 162,73 Punkten Platz zwei hinter Schefold/Hanselmann aus Öhringen.

Ein gutes Gefühl vor der Weltmeisterschaft

„Wir wollten unser WM-Programm sturzfrei schaffen. Das ist gelungen“, sagte Benedikt. Auch André konnte mit Platz zwei leben: „Wichtig war die Abstimmung mit dem Co-Bundestrainer, der bei der WM dabei ist. Die Punkte haben wir für die Teamwertung geholt. In der Analyse werden wir sicher noch ein, zwei Dinge finden.“ Benedikt ergänzte: „Unser Programm ist auf eine gute Leistung ausgelegt, aber bei der WM wollen wir natürlich die Titelverteidigung.“ Beide genossen die „optimalen Bedingungen“ in Gau-Algesheim.

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Ähnlich sahen das die Thürmer-Schwestern, die nach einer Radball-Session mit dem Duell zwischen der Schweiz und Deutschland ran durften: Wenn auch ohne ganz hohe Punktzahl gewannen sie im Zweier souverän (157,35). „Wir wollten uns ein gutes Gefühl für die WM holen. Wir wissen jetzt, woran wir noch arbeiten müssen. Bei der WM wollen wir einfach unsere bestmögliche Leistung zeigen und mit einem Lächeln von der Fläche gehen“, sagte Nadja. Auch Julia war zufrieden: „Wir haben nichts Spezielles gefunden, was wir dringend trainieren müssen.“ Nadja lobte: „Die vielen Zuschauer sind eine Anerkennung für die Organisatoren.“

Christiane Schön war darüber besonders erfreut. Die Vorsitzende des RSV Gau-Algesheim zählte zum Kernteam, das die Austragung der Veranstaltung, die alle drei Jahre in Deutschland stattfindet, in Gau-Algesheim ermöglicht hatte. „Wir haben die Besten des Sports zu Gast. Deshalb haben wir uns große Mühe gegeben, von der kleinsten Tischdecke bis zur Gabel, damit die Halle schön aussieht.“ Das gelang, wie die Resonanz der Sportler zeigte.

Zu denen zählte auch RSV-Athletin Lisa Hattemer, wenn auch nicht im offiziellen Programm. Die Weltmeisterin von 2016, die die Qualifikation für Dornbirn verpasst hat, legte für ihr Heimpublikum einen Show-Auftritt hin. „Ich wusste erst nicht, ob ich es machen soll, aber letztlich war das die richtige Entscheidung“, sagte Hattemer. „Der Verein hat hier so viel Arbeit und Liebe hineingesteckt, da wollte ich etwas zurückgeben.“ So war es für sie der versöhnliche Abschluss eines mäßigen Jahres. Die WM will sie trotzdem vor Ort verfolgen.

Der Vorsitzende des Radsportverbands Rheinhessen, Marcus Klein, bilanzierte: „Aus deutscher Sicht lief es optimal. Gerade die Radball-Teams lassen sich sicherlich hier noch nicht in die Karten schauen, aber ich denke, dass wir hier alle zukünftigen Weltmeister im Kunstrad und Radball gesehen haben.“