Fragen & Antworten: Fahren die rheinhessischen...

Handstände in Perfektion zeigten Nadja und Julia Thürmer (von links) bei der WM. Foto: Michael Thomé  Foto: Michael Thomé
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Mit der dritten WM-Goldmedaille im Gepäck sind Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen am Montag aus dem österreichischen Dornbirn nach Rheinhessen zurückgekehrt. André und...

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MAINZ. Mit der dritten WM-Goldmedaille im Gepäck sind Julia und Nadja Thürmer vom RV Finthen am Montag aus dem österreichischen Dornbirn nach Rheinhessen zurückgekehrt. André und Benedikt Bugner sind nach zuvor vier Titeln in Folge mit einer Silbermedaille zurückgekehrt. Wie geht es nun weiter? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Fahren die Duos weiter?

André und Benedikt Bugner haben am Montag noch einmal bekräftigt, dass sie 2018 „neu angreifen und stärker zurückkommen wollen“. Julia und Nadja Thürmer wollen bis Donnerstag entscheiden, ob sie ihre Karriere fortsetzen. An diesem Abend lädt der RV Finthen die beiden um 19.30 Uhr zu einem Empfang für die Weltmeisterinnen in seine Radsporthalle. Einen Tag später empfängt dann der RSV Klein-Winternheim ebenfalls um 19.30 Uhr die Bugner-Brüder in der Radsporthalle.

Sind die Bugners nun nur noch die Nummer zwei in der Welt?

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Nur vom Titel her. Vom Können her bewegen sie sich mit den neuen Weltmeistern Serafin Schefold/Max Hanselmann absolut auf Augenhöhe. In den meisten Duellen 2017 hatten die Bugner-Brüder die höhere Punktzahl. Mit 168 Zählern fuhren sie auch die Weltjahresbestleistung. Die Dominanz ihrer ersten vier WM-Jahre haben die Bugners aber verloren, weil Schefold/Hanselmann auf ihr Niveau aufgeschlossen haben.

Welche Lehren ziehen die Bugners aus dem zweiten WM-Platz?

„Wir werden den Maute-Sprung wieder in die Kür aufnehmen“, kündigt André Bugner an. Damit erhöhen sie den Ausgangswert. „Wir werden auch schauen, ob wir an der Reihenfolge noch etwas ändern“, ergänzt André Bugner. Ansonsten haben sie ihr Programm schon weitgehend ausgereizt.

Haben sich die Querelen von der DM noch ausgewirkt?

Nachdem sie sich bei der DM aufgrund eines Jury-Urteils den ersten Platz teilen mussten, hatte es Dissonanzen zwischen Bugner/Bugner und Schefold/Hanselmann gegeben, die aber offenbar ausgeräumt sind. „Die Mannschaft hat sehr gut zusammengearbeitet“, sagte André Bugner, der den Weltmeistern auch fair gratulierte: „Sie haben es verdient.“

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Wie geht es für die Spitzenfahrer weiter?

Die Saison 2017 ist mit der Weltmeisterschaft beendet. 2018 geht es für die WM-Kandidaten dann wieder ganz unten los: Die Kreis-Meisterschaft im Januar ist der erste Qualifikationsschritt zur Weltmeisterschaft 2018, wenn Belgien mit Lüttich Gastgeber ist.

Welche Neuerungen gibt es 2018?

Die besten Kunstradfahrer freuen sich auf zwei neue Wettkampfformen: den Weltcup und die Europameisterschaft. Der Weltcup führt die Top-Fahrer über Prag, die Niederlande und Hongkong zum Finale nach Erlenbach. „Der Auftakt ist leider am Fastnachtswochenende. Aber ich freue mich trotzdem sehr auf den Weltcup“, sagt Benedikt Bugner. Die EM wird dann für die Rheinhessen quasi zu einem Heimspiel. Am 1. und 2. Juni fahren sie in Wiesbaden um die Titel. „So kommen zusätzlich Anreize dazu. Es ist toll, wenn solche Bühnen geboten werden“, freut sich Benedikt Bugner.

Wie lief die WM insgesamt?

Das deutsche Ergebnis war nahezu perfekt. In den vier Wettbewerben im Einer- und Zweier-Kunstradsport holte das Team von Bundestrainer Dieter Maute ausnahmslos Doppelsiege. Nur im Vierer lag die Schweiz vor den deutschen Startern. Das Ergebnis abgerundet haben die Radballer Bernd und Gerhard Mlady, die dem Bund Deutscher Radballer den ersten WM-Titel seit 2010 bescherten. Gastgeber Österreich blieb hingegen ohne Goldmedaille, erhielt aber viel Lob für die Ausrichtung der Titelkämpfe. „Die WM war top organisiert. Beim Rahmenprogramm hat alles gestimmt“, fand André Bugner. Einzig, dass Blasmusiker die Nationalhymnen bei den Siegerehrungen sehr schwungvoll interpretierten, fanden nicht alle Besucher gut.

Treffen Rauch/Stenner in der Bundesliga auf die Weltmeister?

Ja, denn die Bundesliga ist eingleisig. Ob das Sieger-Duo vom RSV Stein beim Hechtsheimer Heimspieltag dabei sein wird, ist indes offen, weil der Spielplan noch nicht bekanntgegeben worden ist.