Die Weltmeister machen Schluss: Julia und Nadja Thürmer...

Die Ehrengäste steigen vom Rad: Die Weltmeisterinnen Julia (links) und Nadja Thürmer vom RV Finthen  gaben ihr Karriereende bekannt. Foto: hbz/Judith Wallerius  Foto: hbz/Judith Wallerius
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Nach mehr als 20 Jahren auf dem Kunstrad und drei Weltmeisterschaftstiteln beenden Julia und Nadja Thürmer ihre Karriere. Das Duo des RV Finthen, das zu den erfolgreichsten...

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FINTHEN. Nach mehr als 20 Jahren auf dem Kunstrad und drei Weltmeisterschaftstiteln beenden Julia und Nadja Thürmer ihre Karriere. Das Duo des RV Finthen, das zu den erfolgreichsten Paaren der Hallenradsport-Geschichte zählt, verkündete dies am Donnerstagabend beim Empfang, den ihr Verein für die beiden in der Radsporthalle gegeben hatte. „Unsere Entscheidung ist im Laufe des Jahres gereift und wir sind sicher, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um aufzuhören“, sagte Nadja Thürmer vor über 100 Gästen.

Auch der Chor kann das Paar nicht umstimmen

Dabei hatten vorher alle Redner noch darauf gehofft, dass die beiden ihre Laufbahn fortsetzen. Der extra für den Abend zusammengestellte „Thürmer-Projekt-Chor“ mit Sängern des Kant-Gymnasiums Rüsselsheim, der Johannes Gutenberg Schule Rüsselsheim und der Schlussgruppe des RV Finthen sang in einem eigens getexteten Lied: „Auch in Belgien greift ihr noch mal an.“ Denn in Lüttich findet 2018 die Weltmeisterschaft statt. Dazu kommt es aber nun nicht mehr. „Wir wollen nicht traurig sein, sondern wollen unseren Weltmeistertitel feiern“, gab Nadja Thürmer den Gästen mit in den Abend.

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Und auch das geschah. Mit viel Applaus begrüßten die Fans die Weltmeisterinnen. Der Chor sang „Freude schöner Götterfunken“. Und die Polit-Prominenz, angeführt von Oberbürgermeister Michael Ebling und Landrätin Dorothea Schäfer – die Thürmers stammen aus Budenheim – gratulierten und überreichten eifrig Geschenke. Ungläubige Augen bekamen die Kunstradfahrerinnen, als ihnen Sportbund-Präsident Magnus Schneider von der Sporthilfe für den WM-Titel eine Prämie von jeweils 3000 Euro überreichte. Bewegend war schließlich die Rede von Frank Thürmer, dem Vater und Trainer der beiden.

Vater und Trainer Frank bedankt sich

„Danke, dass ihr mich auf dieser Reise mitgenommen habt, dass ihr mich auch in diesem Jahr wieder an dem Weg zur WM habt teilhaben lassen“, sagte er und stellte noch einmal heraus, welch herausragend konstante Saison die beiden gefahren waren. Die Töchter gaben den Dank zurück. „Wir sind dir unendlich dankbar, dass du dir so viel Zeit genommen hast. Und unser Dank gilt auch unserer Mama, die bei fast jedem Wettkampf am Rand saß und sich die Daumen wund gedrückt hat“, sagte Nadja Thürmer. Auch viele langjährige Weggefährten kamen zu Ehren der Weltmeisterinnen.

Mit Lisa Hattemer, André und Benedikt Bugner, Lisa und Lena Bringsken und Sandra Sprinkmeier waren viele ehemalige oder aktuelle Kollegen aus dem rheinland-pfälzischen Kader vor Ort. „Wir hatten einen super Zusammenhalt“, schwärmte Nadja Thürmer.

So geht eine Karriere mit einer lange Erfolgsliste von Julia und Nadja Thürmer zu Ende. 2015, 2016 und 2017 wurden sie Weltmeister. 2009 gewannen sie WM-Silber. Fünfmal holten sie den DM-Titel, viermal gewannen sie die German-Masters-Serie. Vor wenigen Wochen verbesserten sie die Weltbestleistung auf 165,41 Punkte. Seit Januar 2015 haben sie keinen Wettkampf mehr verloren. Nun überlassen sie die Titel anderen Sportlerinnen.