Hallenradsport: Frauen des VfH Worms bereit für den Weltcup

Schauen voller Ehrgeiz aufs kommende Jahr: Nora Erbenich, Juliane Pfeffel, Sabrina Born, Hannah Rohrwick, Katharina Ansorg und Annika Furch (von vorne).Foto: VfH Worms  Foto: VfH Worms
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Die Kunstrad-Frauen des VfH Worms sind bereit für den Weltcup

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WORMS. Sie sind bereit zu neuen Taten. Und vielleicht ja sogar zu größeren Taten. Nach einer erfolgreichen Saison, in der die Elite-Frauen des VfH Worms im Kunstrad-Sechser bei den Deutschen Meisterschaften zum Titel fuhren und im Vierer zudem „Silber“ einsackten, geht der Blick bei den jungen Damen bereits voller Ehrgeiz nach vorne. Er warten neue Herausforderungen. Da wären zunächst mal die nationalen Titelkämpfe, sowohl Sechser wie auch Vierer wollen vorne mitmischen, nachdem das in der abgeschlossenen Saison dominierende Quartett des RSV Steinhöring seinen Abschied verkündet hat. Zwangsläufig geht es für die VfH-Frauen somit auch noch mal ernsthafter ums Ticket zur Weltmeisterschaft, denn schon in der abgelaufenen Saison stand das Team als zweitbeste Mannschaft der Qualifikation als Ersatz parat. Und weil dem so ist, dürfen die Wormserinnen in jedem Fall im neu initiierten Weltcup ran.

Beim Gedanken, „international die deutschen Farben vertreten zu dürfen“, bekennt Nora Erbenich, sei die Vorfreude schon jetzt riesig. Einfach wird die Sache nicht. Als Kapitän der Mannschaft ahnt die VfH-Sprecherin, es werde sicher schwierig, „diese zusätzlichen Termine mit Studium und Beruf zu vereinen“. Etwa Erbenich selbst ist als junge Ärztin ordentlich eingespannt, ihre Teamkollegin Sabrina Born sitzt bei Grace in der Verwaltung und stellt genauso die vielfältigen Termine in den Mittelpunkt ihrer Urlaubsplanung. Auch nationale Wettkämpfe, Meisterschaften und Anfang Juni die Europameisterschaft in Wiesbaden müssen da ja noch berücksichtig werden. Bei Hannah Rohrwick und Annika Furch geht es darum, Training und Wettkämpfe mit dem Studium unter einen Hut zu bringen. Die Truppe ist wild entschlossen: „Wir werden alles geben, um diese Herausforderung zu meistern.“

Davon ist auch Stefan Born überzeugt. Der Vorsitzende des VfH Worms ist eifrig daran, die organisatorischen Hürden in den Griff zu bekommen. Als „Vize“ eines eigens gegründeten Fördervereins mit Namen „Indoor Cycling World Wide“ hat er in den vergangenen Jahren unter anderem die Idee des Weltcups mitentwickelt. Das Konzept habe man dann dem Weltverband präsentiert – und die Zustimmung zur Premiere im kommenden Jahr erhalten. Jetzt gilt es, mehr und mehr Nägel mit Köpfen zu machen. Die Stationen sind bereits festgeklopft: Es geht über Prag, die Niederlande und Hongkong zum Finale nach Erlenbach. Der erste Wettkampf ist am Fastnachts-Wochenende. Zumindest die drei europäischen Termine sind beim VfH auch schon in trockenen Tüchern. Am Hongkong-Trip wird aber noch gebastelt, es soll eine zehntägige Gruppenreise für die deutschen Starter organisiert werden. Und weil es finanzielle Unterstützung durch den Bund Deutscher Radfahrer nicht gibt, liegt die Last da bei den Vereinen. Längst ist Stefan Born auf Sponsorensuche, wobei er weiß, dass dies nicht leicht wird. Im Jahr des 50-jährigen VfH-Bestehens hat er Sparkasse und Volksbank sowie Eichbaum und EWR längst eingespannt, um neben dem traditionellen Wormser Cup auch die Deutschen Schülermeisterschaften („eine Motivation für unseren Nachwuchs, wir bauen da schon eine neue Generation auf“) durchführen zu können. Jetzt hofft Born auf mehr Unterstützer – und mit ihm seine Schützlinge.

Diese gehen gerne gemeinsam in eine neue Saison. „Beide Mannschaftskonstellationen haben einfach auf Anhieb gut gepasst“, unterstreicht Nora Erbenich an diesem Punkt. Im Sechser stoßen noch Juliane Pfeffel und Katharina Ansorg hinzu, das Team soll im Jubiläumsjahr mit den deutschen Farben auf dem Trikot eifrig Werbung für den eigenen Verein machen – und für den eigenen Sport. Die Hoffnung auf Aufnahme der eigenen Sportart in das Programm von internationalen Großereignissen haben nämlich alle im Hinterkopf. Von Olympia möchte Stefan Born da momentan zwar nicht sprechen: Die Teilnahme an den World Games der nichtolympischen Sportarten wäre da in seinen Augen aber schon mal ein wichtiger Schritt. Und beim Förderverein „Indoor Cycling World Wide“ blitzt die große Idee ja doch auch durch, gibt‘s im Internet doch auch den Adresszusatz „IndoorCyclinggoesOlympia“. Es geht auf zu großen Taten.