Kunstrad: Inken Berg vom RV Hechtsheim qualifiziert sich bei...

Die Hechtsheimerin Inken Berg erreichte ihre beiden Ziele: Die DM-Qualifikation und den Landestitel. Foto: hbz/Jörg Henkel  Foto: hbz/Jörg Henkel
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Für Inken Berg ging es an diesem Abend vor allem um eine Zahl: die 110. So viele Punkte benötigte die Kunstrad-Fahrerin des RV Hechtsheim bei den...

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KLEIN-WINTERNHEIM. Für Inken Berg ging es an diesem Abend vor allem um eine Zahl: die 110. So viele Punkte benötigte die Kunstrad-Fahrerin des RV Hechtsheim bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Klein-Winternheim, um sich für die nationalen Top-Wettkämpfe im zweiten Halbjahr zu qualifizieren. Doch die Kür lief nicht fehlerfrei. Die Punktzahl näherte sich vom Startwert 123,50 aus immer mehr der 110er-Grenze. Am Ende der fünf Minuten standen 110,70 Zähler auf der Anzeigetafel. Und Inken Berg zitterte der endgültigen Bestätigung des Ergebnisses entgegen. Die kam bald darauf mit unverändertem Punktestand. Und ein Lächeln kam über Inken Bergs Gesicht.

„Normalerweise kann ich sehr gut mit Nervosität umgehen, aber heute hat das nicht so geklappt“, sagte Berg nach der Siegerehrung, hatte aber auch eine Begründung dafür parat: „Im Gegensatz zum vergangenen Jahr war ich diesmal im Vorfeld der Meisterschaft ab und zu unter der nötigen Punktzahl geblieben.“ Und so fehlte ihr die Sicherheit auf der Radfläche.

Doch Inken Berg kämpfte in Klein-Winternheim, sprach sich während der Kür noch einmal mit ihrer Trainerin ab, ob sie eine Übung weglassen solle (Klare Antwort: „Nein!“), und sie wurde dafür belohnt. Berg holte den Titel vor Selina Oswald vom RSV Undenheim (101,20) sowie vor Bergs Klubkollegin Inga Enders (66,60) und vor allem fuhr sie zum Ticket für die German-Masters-Serie und die Deutsche Meisterschaft. „Darauf freue ich mich sehr, denn bei diesen Veranstaltungen herrscht immer eine besondere Atmosphäre. Das ist wie ein Familientreffen“, sagte Berg.

Dies galt bisher auch für die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften. Doch an den großen Glanz der vergangenen Jahre knüpfte die Veranstaltung diesmal nicht an. Weltmeister standen diesmal nicht auf der Fahrfläche, sondern saßen wie die zurückgetretenen Fintherinnen Julia und Nadja Thürmer auf der wenig gefüllten Tribüne oder schenkten an der Theke aus wie der Klein-Winternheimer André Bugner, der wegen der Fußverletzung seines Bruders Benedikt nicht im Zweier starten konnte.

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Weniger Starter sollten es nicht mehr werden

So gab es nur sieben Starts, weshalb Marcus Klein, der Vorsitzende des Radsportverbandes Rheinhessen, erklärte: „Das ist die untere Grenze. Wenn es noch weniger werden, müssen wir überlegen, ob wir dies wieder in eine andere Meisterschaft integrieren.“ Gleichwohl war der Abend in Klein-Winternheim wieder Werbung für den Sport. „Es war sehr kurzweilig und hatte ein hohes Niveau“, betonte Klein. Der Vierer (183,04) und der Sechser des VfH Worms (171,66) sowie Lena und Lisa Bringsken vom RCV Böhl-Iggelheim (136,90) zeigten Leistungen, die bei der DM mindestens für eine Medaille, vielleicht sogar für den Titel reichen können. Und die Entscheidung im Frauen-Einer bot viel Spannung. Mit einem Happy End für Inken Berg.