Hechtsheimer Radball-Heimspieltag: Sechs Punkte und...

Erfolgereicher Auftakt: Das RVH-Duo Moritz Rauch (links) und Janis Stenner (Mitte) besiegt im ersten Spiel Iserlohn 6:5. Foto: hbz/Schäfer
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Gut gestartet waren Moritz Rauch und Janis Stenner in ihren Bundesliga-Heimspieltag. Und begeistert waren die Hechtsheimer vom Interesse. Doch dann trübte sich die Stimmung ein.

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HECHTSHEIM. Nach seiner letzten Parade an diesem Tag ballte Moritz Rauch die Faust. Vor Freude. Und vor Erleichterung. Der Abschluss des Heimspieltags in der Radball-Bundesliga war Janis Stenner und ihm gelungen. Auch der Auftakt lief für das Duo des RV Hechtsheim nach Plan. Doch was den beiden dazwischen passierte, trübte ihre Stimmung. Zwölf Punkte aus ihren vier Spielen und damit ein Befreiungsschlag waren für die Hechtsheimer in der voll besetzten Radsporthalle an der Heuerstraße zum Greifen nahe. Sechs sind es geworden. Damit verbesserte sich das RVH-Duo zwar in der Tabellen vom elften auf den zehnten Platz, steht aber weiter auf einem der drei Abstiegsränge.

Gute Leistung, doch Aussetzer kostet den Rhythmus

„Wir sind weiterhin dran am Geschehen“, nahm Stenner das Positive aus der Punktausbeute mit. Und doch beschäftigte ihn insbesondere das Spiel gegen den RSV Waldrems mächtig. Die präsentierten sich in Hechtsheim richtig gut, gewannen alle ihre Partien, führten dabei beim 9:3 gegen den Tabellendritten RC Iserlohn, bis dahin Tabellendritter, nach sechs Minuten schon 7:0. Doch gegen Rauch/Stenner waren sie das klar schwächere Team. „Das war unser bestes Spiel. Da haben wir alles auf die Platte bekommen, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Rauch. 5:2 führten die Hechtsheimer zwei Minuten vor Schluss, als das Drama seinen Lauf nahm. Stenner, schon mit einer Gelben Karte belastet, versuchte, vor seinem Gegenspieler an den Ball zu kommen, traf aber nur das Rad des Waldremsers und kassierte dafür die Gelb-Rote Karte. Den Regeln gemäß wurde das Spiel daraufhin abgebrochen und 5:0 für die Gäste gewertet. „Da darf ich nicht so hingehen“, sagte Stenner selbstkritisch. Denn selbst wenn die Hechtsheimer aus dieser ohnehin wenig brenzligen Situation einen Gegentreffer kassiert hätten, wäre ihnen der Sieg in diesem Spiel fast nicht mehr zu nehmen gewesen.

Dass die Hechtsheimer aufgrund des Spielplans danach fast zwei Stunden auf ihren nächsten Auftritt warten mussten, trug nicht zur Nervenberuhigung bei. Und so brauchten Rauch und Stenner in der anschließenden Partie gegen RVI Ailingen eine zeitlang, um wieder ihren Rhythmus zu finden. 0:2 lagen sie zurück, verkürzten und hatten nach einem perfekt gespielten Angriff mit vier schnellen Pässen die große Ausgleichschance. „Das hatten wir super gespielt. Den muss ich dann einfach machen“, sagte Rauch. Doch der 30-Jährige schoss den Ball an den Pfosten. Im Gegenzug erhöhten die Ailinger und nutzten danach aus, dass die Hechtsheimer in der Schlussphase mehr Risiko gingen. 1:5 unterlag der RVH.

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Also standen Rauch/Stenner in ihrem Abschlussspiel gegen RSV Reichenbach unter Druck. Denn nur die drei Punkte aus dem Auftaktsieg gegen RC Iserlohn wären für die Mainzer im Abstiegskampf zu wenig gewesen. Es entwickelte sich eine packende Partie in einer hitzigen Atmosphäre. Sowohl die Hechtsheimer als auch die Reichenbacher wurden von Trommlern lautstark unterstützt. Stenner freute sich darüber: „Das hat Spaß gemacht, denn es kommt nur selten vor, dass Trommler bei Auswärtsspielen dabei sind.“ Zwar übertrieb ein RSV-Fan seine Kritik an den Schiedsrichtern so sehr, dass er der Halle verwiesen wurde, insgesamt lief aber dennoch alles friedlich und sportlich vor einer beeindruckenden Kulisse ab. „Heute sind noch mehr Zuschauer da als bei unserem Turnier um den MVB-Pokal“, freute sich RVH-Urgestein Dieter Schröder. Rund 200 Personen waren vor Ort.

Und die sahen eine spannenden Abschlusspartie, in der die Gastgeber in der zweiten Halbzeit 1:2 zurücklagen. Doch dann traf Moritz Rauch zweimal innerhalb von wenigen Sekunden, hielt auch den letzten Reichenbacher Schuss und feierte mit Janis Stenner einen 3:2-Erfolg. Es war ein versöhnlicher Abschluss eines aufregenden Spieltags, auf den nun eine lange Pause folgt. Erst am 1. Juni stehen sich die Bundesligisten wieder gegenüber.