„Sonntagsfahrer“ radeln in den Frühling hinein: 430...

Auf den Sattel und rein in den Frühling: Bei der Breitensportveranstaltung des Mainzer Radsportvereins nahmen 430 passionierte Fahrradfahrer teil. Geboten wurden herrliche Aussichten auf Strecken zwischen 39 und 110 Kilometern.   Foto: hbz/Jörg Henkel  Foto: hbz/Jörg Henkel
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„Sonne in den Speichen“ wünschen sich Freunde des Radfahrens, auf deren Seite gestern das Wetter war, mit blauem Himmel, Sonne satt und milden Temperaturen. Sichtlich...

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HECHTSHEIM. „Sonne in den Speichen“ wünschen sich Freunde des Radfahrens, auf deren Seite gestern das Wetter war, mit blauem Himmel, Sonne satt und milden Temperaturen. Sichtlich verblüfft schauten Hundebesitzer, Brötchenholer und Kirchgänger dutzenden Radlern nach, die sonntags um neun Uhr schon fit wie ein Turnschuh in Hechtsheim unterwegs waren. Die Radsporthalle war Start und Ziel der großen „Breitensportveranstaltung für Jedermann und Jederfrau“, zu der der Mainzer Radsportverein eingeladen hatte. Über 430 Teilnehmer aller Altersklassen waren dabei, vom ambitionierten Radsportler bis zum „Sonntagsfahrer“.

Vorfreude war spürbar an den Anmeldetischen, schnell wollten sie auf die Strecke gehen. Die einen hatten sich bereits über Webseite und soziale Medien registrieren lassen, andere kamen spontan dazu, angelockt von besten Fahrbedingungen. Harald Friedrich, erster Vorsitzender, und seine Vereinskollegen verteilten Infos zu den Strecken, die etwas für jeden Geschmack und Fitnessgrad zu bieten hatten: Bei der Radtouristik-Fahrt durch Rheinhessen, kurz RTF oder „Windräder-Tour“ genannt, konnte man zwischen drei Strecken wählen, ob 42, 74 oder 110 Kilometer. Dabei ging es zunächst über Ebersheim und Sörgenloch nach Zornheim. Nach der Streckenteilung in Mommenheim gab es Varianten über Nackenheim und Laubenheim, oder über Hahnheim nach Gau-Odernheim, und sogar mit Bogen über Hamm und Guntersblum. Zudem hatte der Verein zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Country-Tourenfahrt (CTF) speziell für Mountainbikes konzipiert, mit Varianten von 39 oder 58 Kilometern und etwa 750 Höhenmetern, über Schwabsburg, Nierstein, Nackenheim und Bodenheim.

„Den ganzen Samstag lang, bis 22 Uhr, waren gut 20 Aktive aus dem Verein unterwegs, um die Etappen mit Sprühkreide und Schildern zu versehen“, berichtete Harald Friedrich, stolz auf seine Teamkollegen. Auch während der Veranstaltung gab es alle Hände voll zu tun, ob auf der Strecke oder in der Halle, in der rockige Klänge für Stimmung sorgten. Der Duft von Kaffee und Kuchen wehte vom Buffet herüber, für das einige Damen gebacken hatten.

Vor dem Start entsagten viele noch diesen Köstlichkeiten. Etliche Männer in den Dreißigern und Vierzigern fachsimpelten lieber über Trends und technische Finessen bevor sie loslegten und sportliche Erlebnisse sogar mit Helmkameras aufnahmen. Andere gingen es ruhiger an: „Einfach mal raus an die frische Luft, was für die Gesundheit tun“, war Christina Weidmann als „Ü60-Starterin“ wichtig. Auch einige Senioren über 70 saßen hoch motiviert im Sattel. Als Jugendliche waren Elena und Sarah, beide 15, dabei, um zusammen Spaß zu haben und sich für eine Tour mit der Schulklasse vorzubereiten. Einer der Jüngsten war Clemens, der sich kurz vor seinem achten Geburtstag selbst ein großes Geschenk bereitete und 37 Kilometer fuhr, mit Papa an der Seite.

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„Kettenriss und Speichenbruch“, wie Dieter Muhn als „alter Hase“ scherzhaft meinte, ereilten niemanden. Einzig die Streckenmarkierungen hätten mitunter noch eindeutiger sein können, zog Harald Friedrich ein sehr positives Resümee, beeindruckt von der großen Resonanz. Gelobt wurden Organisation und abwechslungsreiche Touren mit herrlichen Ausblicken. Nach dem gelungenen Auftakt würde sich der Mainzer Radsportverein auch über neue Mitglieder freuen.